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Die Anatomie

Die Anatomie des Brustkorbs und die Behandlung der Trichterbrust mit der Saugglocke nach Eckart Klobe

Hierzu wird aus einem Lehrbuch für Studierende und Ärzte zitiert:
Anatomie des Menschen
Prof. Dr. med. et phil. A. Waldeyer
Zweiter Teil
13. unveränderte Auflage
1975

In “Anführungszeichen” stehen die Zitate.
In [Eckigen Klammern] stehen Übersetzungen der medizinischen Fachausdrücke.

Den Zitaten folgen jeweils Erläuterungen des Saugglocken-Entwicklers zur Bedeutung der entsprechenden Aussagen für die Trichterbrustbehandlung.

Obwohl es neuere Anatomiebücher gibt, so erschien das verwendete Lehrbuch für die Behandlung der Trichterbrust mit der Saugglocke nach Eckart Klobe am aussagekräftigsten.

“Das Brustbein, Sternum, ... ist als platter ... Knochen zwischen die vorderen Enden der 7 oberen Rippenpaare eingefügt. ... Die Form erinnert an ein römisches Schlachtschwert. Wir unterscheiden deshalb einen Handgriff, Manubrium sterni, eine Klinge (Körper), Corpus sterni , und eine Spitze oder den Schwertfortsatz, Processus xiphoideus ... . Das Corpus sterni [der Körper des Brustbeines] bildet mit dem Handgriff den variablen Angulus sterni [Winkel des Brustbeines] ... . Die Größe dieses Winkels ist abhängig ... von der Atmung (er wird bei der Einatmung kleiner und dadurch deutlicher!).”

Das Brustbein besteht also aus drei Teilen: Handgriff, Brustbeinkörper und Schwertfortsatz. Und was vielfach vergessen ist:

Die Verbindung zwischen Handgriff und Brustbeinkörper ist beweglich! So beweglich, daß der Winkel dazwischen schon beim normalen Atmen permanent verändert wird.

Wesentlich besser bekannt ist, daß die Verbindung zwischen Brustbeinkörper und Schwertfortsatz erst mit zunehmendem Alter verknöchert - und vorher noch beweglich ist.

Das sind also mögliche Eingriffspunkte für die Saugglocke nach Eckart Klobe bei der Behandlung der Trichterbrust.

Die Rippen, Costae [lateinisch für Rippen], ... sind bogenförmige Skelettstücke zwischen Wirbelsäule und Brustbein. ... Beim Menschen sind sie als selbständige Skelettstücke in der Regel auf 12 Rippenpaare im Brustbereich reduziert. ... Der längere, vertebrale [zum Rücken gewandte] Teil der Rippen verknöchert schon frühzeitig (Os costale [Rippenknochen]), der kurze, sternale [zum Brustbein gewandte Teil] bleibt lange knorpelig (Cartilago costalis [Rippenknorpel]).

Die 7 oberen Rippenpaare erreichen als Costae verae [echte Rippen] das Sternum [Brustbein], bilden mit ihm 7 von oben nach unten an Größe zunehmende Rippenringe. ... Das 8.-10. Paar ist mit den knorpeligen Enden an der nächst oberen Rippe bindegewebig befestigt (Costae spuriae [falsche Rippen]). Das 11. und 12. Paar endigt mit den knorpeligen Spitzen beweglich zwischen den Bauchmuskeln (Costae fluctuantes [frei endigende Rippen]).

Die Rippenknorpel, Cartilagines costales , sind runder und dicker als die zugehörigen Rippen. Ihre Länge nimmt von der 1.-7. zu, von der 8.-12. rasch ab.”

Die Rippen enden mit knorpeligen Enden am Brustbein. Und rings um das Zentrum der typischen Trichterbrust sind die Rippenknorpel am längsten. Das heißt, die Saugglocke ist also gar nicht zwingend darauf angewiesen, harte Knochensubstanz zu biegen.

“Verkalkungen und Verknöcherungen, die im 1. Rippenknorpel um das 20. Lebensjahr, in den anderen später auftreten, erhöhen den elastischen Widerstand, machen den Thorax [Brustkorb] starrer.”

Das muß man genau lesen: Mit 20 Jahren werden nicht etwa alle Rippenknorpel verknöchert, sondern da verknöchert der 1. (oberste) Rippenknorpel. Aber die 1. Rippe liegt ohnehin kaum im Bereich der Trichterbrust, denn sie liegt praktisch unsichtbar und untastbar hinter dem Schlüsselbein.

Alle anderen Rippenknorpel - also alle, die man sehen oder und tasten kann - verknöchern erst später. Schließlich braucht der Brustkorb deren Elastizität ja noch zum Atmen.

Die Band- und Gelenkverbindungen der Rippen

... Articulationes sternocostales [die Brustbein-Rippen-Gelenke]. Die 1. Rippe ist immer, die 6. und 7. Rippe häufig synchondrotisch [durch eine feste, nicht gelenkartige Knorpelfuge] mit dem Sternum [Brustbein] verbunden. Zwischen der 2.-5. Rippe und dem Brustbein finden wir meist eine spaltförmige Gelenkhöhle.”

Das heißt, es gibt zwei unterschiedliche Verbindungsarten zwischen den Rippen und dem Brustbein:

Die Knorpel der 6. und 7. Rippe sind häufig ohne Gelenkhöhle mit dem Brustbein verbunden.

Und die Knorpel der 2.-5. Rippe meist über eine spaltförmige Gelenkhöhle.

Diese beiden verschiedenen Verbindungsarten können sich unter der Saugglocke auch unterschiedlich verhalten:

Bei den einen Patienten kommt zunächst der Trichter im Bereich der 6. und 7. Rippe bis an die Sichtscheibe, bei anderen Patienten zuerst der Bereich der 2.-5. Rippe, und bei wiederum anderen Patienten alles relativ gleichzeitig.

Die Kenntnis der unterschiedlichen Verbindungsarten läßt dies gut nachvollziehen  und wird wohl künftig eine genauere Einschätzung des jeweiligen Behandlungsstandes ermöglichen.

“Ein System sich kreuzender Bindegewebsfasern verläuft in Schraubentouren um die knöcherne Rippe, den Rippenknorpel, und die Sternokostalverbindung [Brustbein-Rippen-Verbindung], strahlt radienförmig auf die Vorder- und Rückfläche des Brustbeins aus und geht in entsprechende Fasertouren der anderen Seite über. Dieser einheitliche Fasermantel, der über dem Rippenknorpel noch durch elastische Fasern besonders verstärkt ist, sichert die Verbindung der einzelnen Skeletteile, gestattet aber auch die für die Atmung notwendige Umformung des Brustkorbes.”

Im gesamten Trichterbereich sind Rippen, Rippenknorpel und Brustbein von straffen Bindegewebsfasern ummantelt. Wie bei einem Hightech-Werkstück sorgt dieser Fasermantel in der Außenschicht für eine außergewöhnliche Elastizität bei allerhöchster Sicherheit gegen ein Zerbrechen oder Abreißen der Verbindungen des vorderen Brustkorbs.

Bei der Trichterbrustbehandlung mit der Saugglocke nach Eckart Klobe werden also weniger die eigentlichen Knochen umgeformt, sondern vielmehr Knorpel gebogen, Gelenke bewegt und Fasern (Bänder) gedehnt.

Die Haut der Brust ist dünn und im allgemeinen gut verschieblich. Nur über dem Brustbein ist sie straff mit der Membrana sterni [elastische Hülle um das Brustbein] verbunden. Auch in der Höhe der Brustwarze ist sie fest mit der Unterlage verankert.”

Die allgemein gute Verschieblichkeit der Haut über dem Brustkasten ist für eine Trichterbrustbehandlung mit der Saugglocke nach Eckart Klobe von großem Vorteil. Denn dadurch kann die Haut bei seitlicher Krafteinwirkung seitlich ausweichen.

Jedoch am Brustbein und im Bereich der Brustwarzen bietet sie Angriffspunkte für Querkräfte. Was bei zu langen Tragezeiten in den Anfangswochen speziell am Brustbein zu vorübergehenden Schwellungen der dortigen Haut führen kann. Und an den Brustwarzen wird die Berührung durch die Saugglocke vielfach, wenn auch in unterschiedlicher Stärke, als unangenehm beschrieben. Bei Schmerzen bzw. Schwellungen im Bereich der Brustwarzen ist eine Behandlungspause einzulegen bzw. der behandelnde Arzt zu konsultieren.

Die Brustdrüse des Mannes bleibt in der Entwicklung auf einem kindlichen Stadium stehen.”

Und dieses kindliche Stadium beinhaltet in geringem Maße auch weibliche Reaktionsmöglichkeiten. So kann nicht völlig ausgeschlossen werden, daß der mechanische Druck der Saugglocke im Verbund mit den seitlichen Schubkräften über eine hormonelle Rückkoppelung zu einem vermehrten Wachstum der Brustdrüsen führen kann. Der Arzt muß dann sehen/entscheiden, ob es für eine Rückbildung ausreicht, die Saugglocke einige Wochen lang vorerst nicht mehr zu tragen oder ob weitere Schritte erforderlich werden.

Die Saugglocke nach Eckart Klobe ist nur anzuwenden nach medizinischer Untersuchung und gemäß medizinischer Anleitung.

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